Was ist bei einer Alarmanlage zu beachten?
In Zeiten hoher Einbruchraten und geringer Aufklärungsquote bei Einbrüchen (bundesweit im Jahr 2019 unter 18%) beschäftigen sich immer mehr Hausbesitzer und Wohnungsinhaber mit der Installation einer Alarmanlage. Die Auswahl am Markt ist riesig: Von der China-Billig-Anlage über Baumarkt-Fertigsets bis hin zur professionellen Anlage vom Schlüsseldienst. Was sollte man bei der Installation einer Alarmanlage beachten?
Außenhautschutz ist wichtiger als Alarmanlage
Zunächst muss man erst einmal berücksichtigen, dass es am zielführendsten ist, wenn man die Verletzung der Außenhaut einer Wohnung/Haus erst gar nicht zulässt. Ein durch ein gutes Schloss oder einbruchshemmendes Fenster verhinderter Einbruch ist immer noch besser als ein Einbruch, der einen Alarm ausgelöst hat. Zunächst sollte man also vor dem Einbau einer Alarmanlage die Außenhaut sichern und alle Fenster und Türen, die zu einem Einbruch genutzt werden können, entsprechend sichern. Beim Schlüsseldienst gibt es dazu sowohl das Beratungs-Knowhow als auch das entsprechende Material, z.B.:
- Abschließbare Fenstergriffe
- Aufhebelschutz für Fenster
- Zusätzliche Türriegel von innen
- Einbruchshemmende Folien für Fensterscheiben
Was muss ich beim Kauf und Installation einer Alarmanlage beachten?
Eine Alarmanlage sollte nur nach Beratung von Alarmexperten eines Schlüsseldienstes gekauft und installiert werden, von Schnellschüssen ist abzuraten, rät auch der SOS Schlüsseldienst in Frankfurt.
Folgende Punkte sollte man beim Kauf einer Alarmanlage unbedingt beachten:
- WLAN-Überwachungskameras können keine Einbrüche verhindern, liefern aber im Falle eines Einbruchs sofort Live-Bilder aus Wohnung oder Haus. Einige ermöglichen sogar die Kommunikation mit den Einbrechern. Allerdings sollte man sich nicht allzu viel Hoffnungen machen: Die meisten Einbrecher brechen maskiert in eine Wohnung ein.
- Außen- und Innenalarmgeber sinnvoll: Eine Alarmanlage sollte eine Außen- und Innensirene haben, die im Einbruchsfalle Alarm schlägt: Die Innensirene veranlasst manchen Einbrecher schon zur Flucht, die Außensirene alarmiert Nachbarn und Passanten. Die Alarmgeber sollten so angebracht und konstruiert sein, dass Einbrecher diese nicht vorher mit Bauschaum unschädlich machen können.
- Nur hochwertige Bewegungsmelder einsetzen: Baumarkt-Bewegungsmelder oder Einfachstmodelle schlagen oft schon Alarm, wenn eine Fliege vor dem Melder hin- und herfliegt. Das sollte man vermeiden, wenn man keine Freude daran hat, nachts immer umsonst aufzustehen. Hochwertige Bewegungsmelder reagieren auf Menschen, entweder auf Wärme oder Bewegung.
- Glasbruchmelder sollten an Scheiben installiert werden, bei denen zu erwarten ist, das es niemand hört, wenn diese eingeschlagen werden, z.B. ebenerdig zur nach hinten herausliegenden Terrasse. Der schönste Fensterkontakt schlägt nicht an, wenn der Einbrecher einfach mit einem Stein die Scheibe einschlägt
- Sabotage-Alarm: Eine gute Alarmanlage verfügt über einen Sabotagealarm: Wird z.B. eine Telefonleitung oder ein Alarmkabel durchschnitten, wird Alarm ausgelöst oder wenigstens eine Nachricht über die mögliche Sabotage verschickt. Gleiches gilt für Strom- oder Internetausfall.
- Fernbedienung mit Panik-Taste: Eine Fernbedienung kann dazu dienen, auch im Falle eines Überfalls Alarm auszulösen. Eine Fernbedienung zur Deaktivierung der Anlage sollte man allerdings nicht offen herumliegen lassen.
- Alarmzentrale versteckt anbringen: Die Alarmzentrale sollte möglichst versteckt angebracht werden, damit ein Täter nicht sofort Zugriff darauf hat.
- Unabhängige Stromversorgung/Batterie: Eine Alarmanlage sollte bei Stromausfall nicht nur Alarm auslösen oder eine Nachricht versenden, sondern auch noch eine Zeitlang ohne Netzstrom auf Akkubasis funktionieren. Sonst löst der Einbrecher einfach einen Kurzschluss aus, die Sicherung springt raus und die Alarmanlage ist aus. Das wäre zu einfach.
- Smartphone-App: Eine App für die Alarmanlage ist sicher praktisch, vor allen Dingen bei der Installation einer Videoüberwachung. Man muss sich aber bewusst sein, dass man dann auch nachts z.B. das Handy eingeschaltet auf dem Nachttisch liegen haben muss.
- VdS-Zertifizierung: Will man den Einbau einer Alarmanlage bei der Versicherung prämienreduzierend geltend machen, muss man meist nachweisen, dass man eine VdS-zertifizierte Installation vorgenommen hat. Das bedingt den Kauf vernünftiger Geräte und eine fachgerechte Montage.
- Ereignisprotokoll: Gute Alarmanlagen geben ein Ereignisprotokoll aus: Man weiß dann nicht nur, dass Alarm ausgelöst wurde, sondern auch wann und wo. Es ist schon wichtig zu wissen, ob jemand versucht hat, durch ein bestimmtes Fenster einzubrechen oder eine Maus vor einem Bewegungsmelder hin- und hergelaufen ist.
- Stiller Alarm: In manchen Situationen ist auch ein stiller Alarm hilfreich: Der Täter erfährt gar nicht, dass er ertappt wurde, aber es wird ein stiller Alarm ausgelöst, der z.B. die Polizei oder einen Sicherheitsdienst alarmiert, der dann sofort zum Objekt fährt und die Täter noch in flagranti festnimmt.
- SIM-Karte und Festnetz: Gute Alarmanlagen ermöglichen eine Alarmierung über Festnetz und Handy. Auch wenn der Täter die Telefonleitung unterbricht, können diese Alarmanlagen über ein Handynetz und eine SIM-Karte noch Alarm auslösen.
Dies ist nur ein Auszug dessen, was man beachten und bedenken sollte. Wer auf Nummer sicher will, sollte für sein Objekt einen seriösen Schlüsseldienst hinzuziehen, ob genau passend zum Objekt und Bedarf die richtige Sicherheitstechnik zu installieren.